Biographie
Ich wurde im April 1990 in Eberswalde geboren. Als Geburtsland steht in meinem Pass noch: „DDR“. Bewusst erlebt habe ich diesen Staat nicht mehr. Während die Menschen um mich herum die ersten Schritte im neuen System machen mussten, lernte ich gerade laufen. Und doch hat mich diese Zeit geprägt. Meine Eltern hatten Glück, haben eine neue Anstellung gefunden; die vieler Schulkameraden nicht. Arbeitslosigkeit, teils bis in die Rente hinein, Entwertung von Lebensleistungen, Gängelung durch Behörden, das Gefühl Bürger zweiter Klasse zu sein. Kapitalismus, so habe ich früh gelernt, kann Freiheit und Demokratie bedeuten. Aber Kapitalismus bedeutet eben auch schreiende Ungerechtigkeit.
Damit wollte ich mich nicht abfinden. Und ich kann es bis heute nicht. Schon als Jugendlicher engagierte ich mich, ging auf die Straße gegen den Irak-Krieg und gegen Hartz IV. Ich kam zur PDS, später zur Linken. Weil das die einzigen waren, die sich so wie ich mit dem Kapitalismus nicht abfinden wollten, die mehr wollten, die aus tiefster Überzeugung für eine gerechte und friedliche Welt gekämpft haben – und das bis heute tun.
Nach Schule und Abitur in Finow ging ich nach Potsdam zum Studieren. Ich wollte Lehrer werden und kam als Gewerkschaftssekretär wieder. Einige Jahre war ich als Regionsgeschäftsführer des DGB für 50.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in meiner Heimat Ostbrandenburg zuständig. Bei der Gewerkschaft habe ich gelernt, was Solidarität heißt. Was man erreichen kann, wenn man sich zusammentut und sich nicht unterkriegen lässt, egal wie mächtig die anderen auch wirken.
Mit dieser Erfahrung im Gepäck trat ich 2019 im Duo mit Kathrin Dannenberg als Spitzenkandidat der Linken zur Landtagswahl an. Nach der Wahl wurde ich Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion im Landtag Brandenburg. Das bin ich bis heute.
Nur wenige Tage nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine kam mein Sohn, Fiete, auf die Welt. Ich kämpfe für ihn und für alle anderen in Brandenburg, dass sie niemals den Krieg erleben müssen, dass sie in einem friedlichen Europa leben können, in einem Land, so schön wie eh und je, mit intakter Umwelt, einer starken Gemeinschaft. In einem Land, in dem es endlich gerecht zugeht und jede und jeder ein Leben ohne Angst, aber mit viel Freude, führen kann. Das ist mein Antrieb, auch für die Landtagswahl im September 2024.
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