Persönliche Angaben
Ostkind – was mich antreibt.
Ich wurde im April 1990 in Eberswalde geboren. Als Geburtsland steht in meinem Pass noch: „DDR“. Bewusst erlebt habe ich diesen Staat nicht mehr. Während die Menschen um mich herum die ersten Schritte im neuen System machen mussten, lernte ich gerade laufen. Und doch hat mich diese Zeit geprägt. Meine Eltern hatten Glück, haben eine neue Anstellung gefunden; die vieler Schulkameraden nicht. Arbeitslosigkeit, teils bis in die Rente hinein, Entwertung von Lebensleistungen, Gängelung durch Behörden, das Gefühl Bürger zweiter Klasse zu sein. Kapitalismus, so habe ich früh gelernt, kann Freiheit und Demokratie bedeuten. Aber Kapitalismus bedeutet eben auch schreiende Ungerechtigkeit.
Damit wollte ich mich nicht abfinden. Und ich kann es bis heute nicht. Schon als Jugendlicher engagierte ich mich, ging auf die Straße gegen den Irak-Krieg und gegen Hartz IV. Ich kam zur PDS, später zur Linken. Weil das die einzigen waren, die sich so wie ich mit dem Kapitalismus nicht abfinden wollten, die mehr wollten, die aus tiefster Überzeugung für eine gerechte und friedliche Welt gekämpft haben – und das bis heute tun.
